Spanien und Portugal

Entre Vinyes / Katalonien

Die Winzerin Maria Barrena gehört zum Team des Weinguts Azul y Garanza in Navarra.. Ihre Familie besitzt kleinere Weinberge mit uralten Rebstöcken in Katalonien. Hier produziert die Winzerin einen Cava und verschiedene Weine.
Der Cava besteht aus den alten katalanischen Rebsorten Xarel.lo, Macabeo und Parellada. Der Name Funàmbul bedeutet 'Seiltänzer' und er passt recht gut zu diesem Sekt: tänzerisch, leicht und straff gespannt wie ein Drahtseil. Dieser absolut trockene Sekt erinnert an feine Blütenaromen und gelbes Steinobst.

Albet i Noya / Katalonien

Seit Jahrhunderten kämpfen die Katalanen für ihre Autonomie und sind heute stolz auf ihre wirtschaftlich herausragende Stellung in Spanien. Nachdem das große Vorbild Miguel Torres den Weinbau in Katalonien grundlegend modernisiert hatte, entwickelten sich in den letzten drei Jahrzehnten viele kleine und mittlere Weingüter zu modernen Betrieben, die regionale Traditionen mit moderne Techniken verbinden und frische, feinwürzige Weiß- und Rotweine auf den Markt bringen.

Die Geschichte des Weinguts Albet i Noya ist eine Erfolgsgeschichte. 1903 wurde die Familie Albet als Verwalter des alten Weinguts Can Vendrell eingesetzt, um es nach der Reblausplage zu rekonstruieren. Der heutige Winzer Josep Maria Albet i Noya übernahm die Verwaltung 1972 und überraschte mit neuen Ideen: er stellte das Weingut nach und nach auf ökologische Bewirtschaftung um und gilt seitdem als erster Öko-Wein-Pionier in Spanien. Nach ersten Erfolgen auf dem mitteleuropäischen Markt entschloss sich die Familie 1986 zum Kauf des Weinguts. Nun begann ein langer Weg der Modernisierung und des Ausbaus. Heute werden 76 Hektar ökologisch bewirtschaftet. Darüberhinaus gab der Winzer immer wieder Hilfestellung beim Aufbau neuer ökologischer Projekte und setzt sich intensiv für die Wiederentdeckung fast vergessener alter Rebsorten ein.

Azul y Garanza / Navarra

Carcastillo ist ein verschlafenes Dorf am Rande des Naturschutzgebiets Bardenas Reales in Navarra. Eine einsame Wüstenlandschaft mit bizarren Felsen, Rebstöcke in kargen Böden, trockenes Wüstenklima mit extremen Temperaturschwankungen. .Hier produzieren drei junge Winzer außergewöhnliche Weine - vom preiswerten Alltagswein bis zum 'Naturwein' Naturaleza Salvaje.

Bodegas Osoti / Rioja

Wein aus La Rioja war lange Zeit der Inbegriff eines klassischen spanischen Weines. Dabei war der traditionelle, im Holzfass gereifte Rioja das Ergebnis einer 'spanisch-französischen Zusammenarbeit'. Als die Reblaus im 19.Jahrhundert die französischen Rebflächen zerstört hatte, fand der spanische Rotwein als Ersatz reissenden Absatz in Frankreich. Im Gegenzug fingen die Winzer in Rioja an, den Wein im damaligen Bordeaux-Stil - trinkreif nach langer Reifung in Barriquefässern -  auszubauen. Auch heute gibt es diese Weine als Crianza und Riserva, mehr und mehr wird aber der frische, fruchte Stil der frisch abgefüllten Jovenes bevorzugt.

Das Weingut von Francisco Ruiz findet man in Aldeanueva in der Rioja Baja. Die Weinberge liegen allerdings höher am Rande der südlich anschließenden Sierra. Auf knapp 500 m über dem Meeresspiegel wachsen die Garnacha-, Tempranillo- und Graciano-Trauben auf lehmig-kalkigen Böden. Die moderne Bodega, in der die gesamte Weinbereitung erfolgt, ist sicher eine der gepflegtesten Weinkeller der Region.

Bodegas Valderiz / Ribera del Duero

Ribera del Duero ist neben der Rioja die zweite klassische Weinregion in Nordspanien. Entscheidenden Anteil am Aufschwung der Region in den vergangenen 25 Jahren hatte als Pionier Tomás Esteban, dessen Söhne Juan und Ricardo heute sein Weingut fortführen. Ihre biodynamisch angebauten Weine zeigen nicht so sehr den traditionell schweren Charakter der Ribera-Weine, sondern sind eher fein und elegant.

Bodegas Piedra / Toro

Das spanische Weinanbaugebiet Toro liegt auf einer Hochebene nördlich des Flusses Duero unweit der portugiesischen Grenze. Das Klima ist in den Sommermonaten heiß und trocken, sodass die hier produzierten Rotweine bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts für ihre fast schwarze Farbe und für hohe Alkoholprozente bekannt waren. Erst mit der Einführung moderner Kellertechnik gelang es, charaktervolle und harmonische Weine zu erzeugen. Investoren aus der ganzen Welt erkannten das große Potential dieses Terroirs und so entstanden viele neue, moderne Weingüter, die international anerkannte Spitzenweine erzeugten.
1997 beschloss der amerikanische Investor Grant Stein nach einer erfolgreichen juristischen Karriere ein Weingut in Toro zu gründen. Er war vor allem fasziniert von den großen Flächen mit uralten Rebstöcken der Rebsorte Tinta de Toro, die eine Mutation des Tempranillo ist. Von diesen Weinbergen kommen mittlerweile hervorragende kräftige Rotweine, aber auch ein ungewöhnlicher Rosado.

Bodegas Menade / Rueda

Im Zentrum von Kastilien, südlich des Duero, befindet sich das Weinbaugebiet Rueda. Zunächst erscheint es merkwürdig, daß hier, in einem Klima mit ungewöhnlich heißen Sommermonaten, ausschließlich Weißwein produziert wird. Die Begründung findet man in der Geschichte der Region: aus der traditionellen weißen Rebsorte Verdejo wurden früher sehr beliebte sherryähnliche Weine hergestellt. Erst mit der Einführung moderner Kellertechniken wurde es möglich, charaktervolle, frische Weißweine zu keltern, die schnell an Beliebtheit gewannen. Heute gilt der weiße Verdejo als bester Weißwein Spaniens.

Der Name Sanz hat einen bedeutenden Klang in der spanischen Weinwirtschaft. Der Wunsch, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, führte dazu, daß sich die Geschwister Ricardo (zuständig für die Weinbereitung), Marco (Rebanlagen) und Alejandra Sanz (Marketing) im Jahr 2005 entschlossen, ein eigenes Weingut zu gründen. Selbstverständlich verfügt die neue Bodega über modernste Kellertechnik, mit der es möglich ist, reintönige, frische Weißweine zu erzeugen. 45 der 50 Hektar Weinberge sind mit der weißen Rebsorte Verdejo bestockt, die die Weinregion Rueda berühmt gemacht hat. Sie findet in den 600 bis 800 Metern hoch gelegenen, mit Kiesgeröll bedeckten Rebfächen beste Bedingungen vor.

Pago Casa Gran / Valencia

Im heißen Klima der Levante werden große Mengen Wein produziert - meist aus den traditionellen Rebsorten Monastrell und Bobal (aus dem benachbarten Utiel-Requena)  - und als einfache Alltagsware exportiert. Mehr und mehr gründen sich jedoch auch hier neue Weingüter, die, ausgestattet mit modernster Kellertechnik, anspruchsvolle Weine auf den Markt bringen.

Im Hinterland von Valencia findet man am Rande der Meseta in 530 Metern Höhe das moderne Weingut Pago Casa Gran. Das Klima ist hier trocken und warm, die Nächte jedoch im Schatten der Berge erstaunlich kühl, was den frischen Aromen der Weine zugute kommt. Auf felsigen, kalkhaltigen Böden baut die Familie Laso Galbis traditionelle Rebsorten wie Garnacha Tintorera (= Alicante Bouschet) und Monastrell, aber auch französische Rebsorten wie Syrah an. Im Jahr 2006 begann man in den historischen Gebäuden mit dem Projekt Pago Casa Gran: der Gründung einer hochmodernen Kellerei - konzipiert als Gravitationskeller, in dem die Verarbeitung zur Schonung der Trauben völlig ohne Pumpen vonstatten geht.  Andererseits arbeitet man ganz traditionell, indem man bei der Vergärung ausschließlich mit den natürlichen Hefen arbeitet. Das Ergebnis sind in ihrer Klarheit sehr moderne Weine, die zugleich dicht und mineralisch wirken.

Bodega Cerron / Jumilla

Jumilla ist eine weite wüstenähnliche Hochebene südwestlich von Valencia. Das Klima ist rauh, die Sommermonate sind heiß und trocken. Hier lebte die Familie Cerrón bisher hauptsächlich vom Ziegenkäse – rund 1000 Ziegen umfasst ihre Herde! Vor ein paar Jahren allerdings begann der Junior Juan Jose Cerrón sich voll Leidenschaft dem Weinbau zu widmen. Die ältesten Weinstöcke der traditionellen Sorte Monastrell wurden 1895 gepflanzt. Hinzu kamen jüngere Pflanzungen vor allem von Chardonnay- und Merlotreben. Die Reben stehen auf steinigen Lehm-Kalk-Böden. Die Weine fallen trotz der extremen Hitze und Trockenheit erstaunlich frisch und lebendig aus.
Überragend ist der Chardonnay. Die Reben stammen aus einer Rebschule im Chablis, der Wein wurde im Holzfass vergoren und ausgebaut. Der Wein mit seiner kräftig goldenen Farbe beeindruckt durch seine opulente würzige Frucht, er ist weich und harmonisch – ein vollendeter Genuss!

Bodegas Juan Gil / Jumilla

Das Weingut der Familie Gil wurde bereits 1916 gegründet, aber erst 2001, als Juan Gil den Betrieb übernahm, begann seine Erfolgsgeschichte. Fast alle Weingärten liegen auf einem Hochplateau an den Ausläufen des Monte Cerezo in etwa 800 Metern Höhe. Diese Lage in einer der heißesten und trockensten Regionen Spaniens ist von großer Bedeutung, da sie die Hitze zumindest zum Teil ausgleicht. Hinzu kommt die alte südspanische Rebsorte Monastrell, die sich der Trockenheit hervorragend angepasst hat. Früher von den nordspanischen Winzern als rustikal und bäuerlich belächelt, entwickelt sie sich nun zur Rebsorte mit dem größten Potential in Spanien.

Quinta do Romeu / Douro

Die Ländereien der Quinta do Romeu liegen circa 160 km östlich von Porto in der Provinz Braganca. Der Flusslauf befindet sich einige Kilometer weiter südlich, da die Charakteristika aber denen direkt im Tal sehr ähnlich sind, wurde diese Insel der Herkunft Douro zugeordnet. Eine Insel ist die Quinta do Romeu aber auch in anderer Hinsicht. 5000 ha Korkeichen bilden den mit Abstand größten Anteil an den Ländereien, da wirken die 150 ha Olivenbäume klein, die 25ha Rebfläche, verteilt auf einige Parzellen rund um das Dörfchen Jérusalem de Romeu wie ganz kleine Inselchen. Auf der gesamten Fläche gibt es entweder wilden Eichenbewuchs oder bio-zertifizierte Landwirtschaft.

Die roten Weine aus einem reichhaltigen Mix der portugiesischen Rebsorten (Touriga Nacional, Touriga Franca, Sousăo, Tinta Roriz, Tinto Căo and Tinta Barroca) verblüffen mit floralen Aromen und sauberem Touch von Kräutern und mit moderatem Alkoholgehalt. Die roten Trauben für die Tintos reifen auf dunklen Schieferparzellen.

Casal dos Jordoes / Douro

Im östlichen Douro-Tal schlängelt sich der Fluss durch eine archaische Landschaft, die durch schroffe Steilhänge aus purem Schiefergeröll geprägt ist. Im Laufe von Jahrhunderten hat der Mensch auch diese Landschaft kultiviert, ihr in mühevoller Arbeit schmale Terrassen abgetrotzt, auf denen oft gerade mal zwei Rebzeilen Platz finden. Hier befindet sich die Heimat des Portweins, der seit dem 18.Jahrhundert - befördert durch die Aktivitäten englischer Portweinhäuser und geschützt durch die erste gesetzliche Regelung einer Appellation in Europa aus dem Jahre 1756 - seinen Siegeszug angetreten hat. Erst seit dem EU-Beitritt Portugals im Jahre 1986 dürfen die Weingüter ihre Portweine selbständig vermarkten. Zu ihnen gehört das Weingut Casal dos Jordoes. Und die Rotweine des Dourotals gehören mittlerweile zu den Besten Portugals.

Im Seitental des Rio Torto liegen die Rebflächen der Familie Pinto e Cruz, die bis zum Tod von Arlindo in ihrem kleinen Weingut vor allem hervorragende Portweine erzeugte. Heute führt Carlos Durao die Tradition fort. Die Trauben können auf den steilen Hängen nur per Hand geerntet und auf Mauleseln zum nächsten befahrbaren Weg gebracht werden. Im Weingut werden sie nach wie vor in steinernen Becken mit den Füßen bearbeitet und reifen nach ihrer Vergärung in Holzfässern oder modernen Edelstahltanks. Der feine holzfassgereifte Tawny und die konzentrierte ‚Finest Reserve‘ sind voller Tiefe und schwerer Fruchtigkeit.

Bodegas Hidalgo / Jerez

Die Bodegas Hidalgo in Sanlucar de Barrameda wurde bereits 1792 gegründet und produziert seitdem traditionelle Sherrys in bester Qualität - von der leichten trockenen Manzanilla bis zum konzentriert-süßen Pedro Ximenez. 'La Gitana' ist wohl die beste Manzanilla, die zur Zeit auf dem Markt ist. Die Familie Hidalgo bezieht ihre Trauben ausschließlich von eigenen Weinbergen (was in Jerez sehr ungewöhnlich ist) und arbeitet streng traditionell.

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